Auf "key4" können Kunden vorerst Finanzierungen von selbstgenutzten Wohnungen und Häusern verlängern, wie das Institut am Freitag mitteilte. Ab Herbst seien dann auch Abschüsse neuer Hypotheken möglich. Kreditnehmer sollen dabei innerhalb weniger Minuten Angebote von verschiedenen Investoren wie Pensionskassen oder Banken - darunter auch der UBS - erhalten. Vorerst seien eine Handvoll von Geldgebern auf der Plattform aktiv. Zudem sollen auf "key4" auch Versicherungen oder Immobilienvermittler ihre Dienstleistungen anbieten können.
Die UBS peile mit einem mittelfristigen Hypothekarvolumen von fünf bis zehn Milliarden Franken die Marktführerschaft im Online-Vermittlungsgeschäft an. Über eine bereits bestehende UBS-Plattform für Anlage-Immobilien seien bisher rund 1,6 Milliarden Franken abgewickelt worden. Andere Online-Anbieter von Privat-Hypotheken sind etwa die Glarner Kantonalbank oder die Postfinance.
Von ihnen will sich die UBS unter anderem damit abheben, dass über "key4" für ein Objekt Hypotheken-Tranchen von verschiedenen Anbietern bezogen werden können. Einem Experten zufolge dürften sich in der Schweiz längerfristig nur rund drei Online-Plattformen durchsetzen. Durch die leichtere Vergleichbarkeit der Zinsen dürfte der Preisdruck in der Branche zunehmen, erklärte er weiter.
2019 belief sich das gesamte Schweizer Hypothekarvolumen auf 1,05 Billionen Franken. Davon machten online vergebene Hypotheken lediglich 3,1 Prozent aus. Damit hinkt die Schweiz anderen Ländern hinterher. In Deutschland kletterte der Anteil von Online-Hypotheken der UBS zufolge inzwischen auf 45 Prozent, in England gar auf 75 Prozent.
(Reuters)